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Nur ein glücklicher Hund kann auch glückliche Nachkommen bringen.

Zufrieden durchs ganze Jahr

 

Um dies zu erreichen, sorgen wir uns das gesamte Jahr darum, dass unsere Hunde artgerecht ausgelastet werden, keinen unnötigen Stresssituationen ausgesetzt sind und stets alle Bedürfnisse befriedigt werden. Vielleicht denkt manch einer, dass dies doch überflüssig sei, es zu erwähnen. Doch für mich ist es ein essenzieller Bestandteil meiner "Philosophie". Welpen haben wir nur einmal im Jahr, etwa 10 Wochen leben sie bei uns und danach ziehen sie aus. Unsere Hunde leben Tag und Nacht mit uns zusammen und da ist eine positive Atmosphäre und ein vertrauensvolles Verhältnis für mich unentbehrlich. Hätten meine Hunde kein volles Vertrauen zu mir, so hätte ich Bedenken, dass sie auch glückliche Welpen hervor bringen können. Ich kann mir sicher sein, dass meine Hunde mir auch in Notfallsituationen voll und ganz vertrauen und in der Welpenzeit können viele Situationen auftreten, in denen die Mutterhündin nicht jeden an ihre Welpen lässt, dies wäre zum Nachteil aller Beteiligten. 

Zu einem vertrauensvollen Verhältnis gehören auch gemeinsame Aktivitäten und vor allem eine Auslastung, die dem Hund gerecht wird und ihn gleichzeitig nicht überfordert. Mehr zum Thema Beschäftigung finden Sie unter Wissenswertes, auf unserer Youtube-Seite und in unserem Blog. 

Frühe Einflüsse auf die Welpen

Epigenetik

Der Begriff Epigenetik umschreibt Mechanismen und Konsequenzen vererbbarer Chromosomen-Modifikationen, die nicht auf Veränderungen der DNA-Sequenz beruhen. Keine Angst, hier wird es nicht kompliziert, sondern eher spannend. Epigenetik bedeutet nämlich auch, dass viele Details nicht rein vererbt sind, sondern durch besondere Einflüsse von Außen Auswirkungen auf das Erbmaterial ausgeübt werden können. Ganz vereinfacht dargestellt soll dies heißen, dass Welpen, deren Elterntiere unter enormem Stress leben mussten, bereits epigenetisch diese Umstände zu spüren bekommen. Sehr häufig habe ich das schon bei Auslandstierschutzhunden erlebt, die in sehr jungem Alter in ihre Familien vermittelt wurden und trotz fleißiger "Sozialisation" und sehr motivierten Hundehaltern auf ewig ängstlich blieben. 

Warum steht das Thema Epigenetik nun bei Decken und Trächtigkeit? Weil dort Leben beginnt. Bereits unheimlich früh können positive (und auch negative) Einflüsse auf die Nachkommenschaft ausgeübt werden. Ein ruhiges Kennenlernen von Rüde und Hündin schafft zum Beispiel eine Reduktion des Stress’ für beide Beteiligten. Das hat nichts mit romantisierender Wahrnehmung zu tun, aber ich habe nun bereits drei unterschiedliche Verhaltensweisen von Phoebe beim Decken erlebt und kann durchaus sagen, in welchen Situationen sie sich wohl fühlt. In unserem Trächtigkeitstagebuch zum B-Wurf habe ich viele Beobachtungen aufgeschrieben, die mir aufgefallen sind. Ich freue mich sehr, dass auch die Forschung rund um den Hund diesem Gesichtspunkt immer mehr Aufmerksamkeit schenkt und auch wenn man stets zu hören bekommt: "Sie ist schwanger und nicht krank", so ist mir dennoch wichtig, dass auch gesehen wird, dass man Verantwortung gegenüber den Nachkommen hat und damit auch gegenüber den zukünftigen Welpenbesitzern... 

Vorsorgen ist besser als heilen.

Eine beliebte Rasse hat leider immer auch mit Erkrankungen zu kämpfen. So auch der PJRT. Eine gute Zucht achtet darauf, dass die Elterntiere auf gewisse Erberkrankungen untersucht wurden. Unser Verein achtet sehr darauf, dass nur gesunde Tiere eingesetzt werden, sämtliche Gentests von Zuchthunden gemacht werden und kümmert sich auch darum, dass eventuell "gefährdete Linien" nicht miteinander verpaart werden. Diese Arbeit ist über Jahrzehnte gewachsen, es halfen viele Menschen dabei, Krankheitsfälle zusammenzutragen und doch bleibt immer auch ein Restrisiko. Denn viele Erkrankungen werden über viele unterschiedliche Gene vererbt, was es schwierig macht, den Erbgang zu entschlüsseln und schließlich testen zu lassen. Für mich als Züchter steht jedoch außer Frage, dass ich die Erkrankungen, die bereits genetisch entschlüsselt wurden, testen lasse und nur Elterntiere verpaare, die auf diese Krankheiten hin gesunde Welpen bringen werden. Folgende Erkrankungen spielen bei den Überlegungen zur Verpaarung eine große Rolle.

Erkrankungen beim PJRT
Primäre Linsenluxation

Abkürzung: PLL 

Eine sehr schmerzhafte Augenerkrankung, die zur Erblindung  führt. Ein Gentest auf PLL ist vorhanden und für alle Hunde in der Zucht vorgeschrieben. Es darf nur einer der beiden Anpaarungspartner Träger dieser Erkrankung sein, damit betroffene Nachzucht ausgeschlossen werden kann. 

Ataxie

Abkürzungen: LOA bzw. SCA 

Man unterscheidet bei der Ataxie drei Formen: die Late Onset Ataxie (LOA), die Spinocerebellare Ataxie (SCA) und die Early Onset Ataxie (EOA). Unter Ataxie versteht man eine Störung der Bewegungskoordination. 

Angeborene Taubheit

Abkürzung: BAER 

Bei weißen Hunden kommt es leider immer mal wieder vor, dass taube oder halbseitig taube Nachkommen geboren werden. Besonders bekannt ist dies bei Dalmatinern, doch leider kommt es auch bei den Russells immer wieder vor, dass es zu Schwierigkeiten mit dem Gehör kommt. Vorbeugend testen gute Zuchtstätten die Elterntiere auf einseitige oder beidseitige Taubheit und setzen nur zweifelsfrei beidseitig hörende Hunde zur Zucht ein. Leider ist bisher der Erbgang, der für die Taubheit verantwortlich ist, noch nicht entschlüsselt worden und trotz beidseitig hörender Elterntiere können immer wieder taube, halbtaube oder schwerhörige Nachkommen vorkommen. Die Audiometrie sichert zwar ab, aber die Genetik ist in diesem Fall nicht zu durchschauen. 

Patellaluxation

Abkürzung: PL (Grad 0 bis 4) 

Kniegelenksverletzung, bei der die Kniescheibe aus ihrer Führung springt. In den meisten Fällen müssen die Hunde operativ behandelt werden. In unserem Verein werden nur Tiere mit Patella Grad 0 eingesetzt, diese Kriterien sind sehr streng, doch der Erfolg gibt uns Recht.

Katarakt

 

Unter Katarakt versteht man den Grauen Star bei Hunden. Dieser führt häufig zur Erblindung des betroffenen Tieres. Er geht einher mit einer Linsentrübung, anhand derer die Erkrankung diagnostiziert werden kann. Da es beim Russell auch für diese Erkrankung noch keinen entschlüsselten Erbgang gibt, werden alle Hunde, die bei uns im Verein zur Zucht eingesetzt werden, einer jährlichen Augenuntersuchung unterzogen, die vorbeugen soll, dass betroffene Nachkommen auftreten. Betroffene Tiere werden von unserem Zuchtbuch festgehalten und sogenannte "gefährdete" Linien nicht miteinander verpaart. Leider kommt es trotz aller Vorkehrungen immer wieder zu Fällen von Katarakt. 


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